Wer mich kennt oder hier schon ein bisschen mitliest weiß: Ich liebe Märkte und Markthallen. Egal wo ich mich rumtreibe, ist ein Markt in der Nähe ist der Zeitvertreib gesichert und die Stimmung ganz oben. Umso trauriger für mich, dass es in Hamburg zwar tolle Wochenmärkte, aber keine Markthalle gibt, in der man auch zwischendurch oder nach Feierabend gute, regionale Lebensmittel bekommt. Bis jetzt. Denn seit Anfang August gibt es ein neues Highlight in der Hamburger Food-Landschaft: Die Hobenköök – eine Mischung aus Restaurant und Markthalle. Natürlich musste ich da gleich mal hin, mich umschauen und Thomas Sampl, einem der Gründer, ein paar Fragen stellen.
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Appelhoff & Botterfatt: Von der Vision einer verpackungsfreien Markthalle
Barcelona hat eine, London hat eine, Kopenhagen natürlich auch und seit einigen Jahren gibt es sie auch in Berlin wieder: eine feste Markthalle. Metzger, Bäcker, Gemüse- und Spezialitätenhändler stehen hier nebeneinander und bieten ihre Waren aus dem Umland feil. Imbiss-Buden (die man heutzutage ja Streetfood-Stände nennt) laden dazu ein, direkt vor Ort ein paar leckere Gerichte zu verspeisen. Wenn ich in einer der besagten Städte bin, zieht es mich immer auf diese Märkte. Und dann komme ich wieder zurück nach Hamburg… Hier haben wir zwar viele und schöne Wochenmärkte, aber die sind meistens entweder zu arbeitnehmer- oder langschläferunfreundlichen Zeiten. Eine ständige Markthalle würde das sicher komplettieren.
Ein Tag in Bologna
Laut meinem Handy bin ich in den viereinhalb Tagen, die ich in Bologna war, rund 86.465 Schritte oder auch 59 km kreuz und quer durch die Hauptstadt der Emilia Romagna gelaufen. In einer ähnlichen Größenordnung dürften sich auch die Kalorien bewegen, die ich währenddessen zu mir genommen habe. Denn Bologna ist eben nicht nur „la dotta“ – die Gelehrte oder „la rossa“ – die Rote, sondern vor allem „la grassa“ – die Fette. Ragú alla Bolognese, Mortadella, Tortellini, Lasagne und vieles mehr stammt aus der Stadt und der angrenzenden Region. Dementsprechend vielfältig sind auch die kulinarischen Angebote der Stadt. Und damit ihr bei einem Aufenthalt nicht ganz so viel laufen müsst, versuche ich mal meine Entdeckungen zusammenzufassen.
Ruhen, wenden, reifen – ein Besuch bei Käseaffineur Thomas Breckle
Guter Käse braucht Zeit. Und jemanden, der ihm diese auch gibt. Thomas Breckle, der Chef von Jamei Laibspeis‘, ist so jemand. Seit 15 Jahren lässt er zusammen mit Geschäftspartner Martin Rösle Käse in einem alten Eiskeller im Allgäu reifen. Der kleine Handwerksbetrieb folgt einem einfachen Grundsatz: Der Käse ist dann fertig, wenn er eben fertig ist – und keinen Tag früher. Das kann dann schon mal drei oder mehr Jahre dauern. Aber dafür spielt der Käse aus dem 200 Jahre alten Eiskeller auch in einer eigenen Liga – davon durfte ich mich im Dezember bei einem Besuch in Kempten nochmal selbst überzeugen.
Schüttel deinem Bauern die Hand: Food Assemblies als Ergänzung zum Wochenmarkt
Wahrscheinlich dürfte es inzwischen jedem Leser und jeder Leserin von KOST klar sein: Ich liebe Wochenmärkte. Egal ob hier in Hamburg, zuhause in Süddeutschland oder auch im Urlaub. Aber für einen ausgedehnten Marktbesuch braucht man vor allem eines: Zeit. Und wenn am Wochenende alle unterwegs sind, geht der Kontakt mit den Erzeugern im Trubel des Marktgeschehens oft unter und man drängelt sich mehr von Stand zu Stand, statt die Vielfalt des Angebots zu genießen. Die sogenannten „Food Assemblies“ wollen genau hier ansetzen und eine Möglichkeit bieten, auch ohne großen Aufwand in Kontakt mit Erzeugern zu treten und nebenbei auch noch bequem die Einkäufe erledigen zu können. Für Kost habe ich mir das Konzept mal genauer angeschaut und mich mit Alex Meyer getroffen, der die erste Food Assembly in Hamburg organisiert.
Essen und Identität – Das Stadt Land Food Festival 2016
Essen ist mehr als „nur“ satt werden. Essen verbindet und schafft Identität. Essen kann Erinnerungen wecken – an die Heimat, an den Urlaub am Mittelmeer oder an schöne Begegnungen. Essen verbindet Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen und sozialen Schichten. Daher findet in diesem Jahr vom 01. bis 03. Oktober das Stadt Land Food Festival 2016 unter dem Motto „Identität“ statt. Ich werde vor Ort sein und vom Festival berichten. Vorab habe ich einen Blick auf das Programm und Angebot des Festivals geworfen.
Marktbesuch: Borough Market, London
Die englische Küche genießt nicht unbedingt den besten Ruf. Frittierter Fisch, Bohnen aus der Dose und Würstchen zum Frühstück. Aber es geht auch anders. Das beste Beispiel hierfür ist der Borough Market, der – nur einen Steinwurf von der Themse und dem Finanzviertel – die Londoner seit dem 13. Jahrhundert mit frischen Lebensmitteln aus dem Umland und aller Welt versorgt. Ich war in London und habe mich bei der Gelegenheit mal etwas genauer auf dieser kulinarischen Insel mitten im hektischen London umgeschaut.