Witterung aufnehmen. Was sich erstmal nach Jagd anhört, hat bei genauerer Betrachtung gar nicht so viel damit zu tun, sondern ist der Titel einer kulinarischen Veranstaltungsreihe in und um Hamburg. Aber nachdem ich im vergangen Herbst bereits einen wunderbaren Abend unter diesem Label erleben durfte, musste ich jetzt doch nochmal die Nase in den Wind halten und „Witterung“ aufnehmen, um mehr darüber zu erfahren. Dazu habe ich Louise und Florian Kunth – zwei der Gründer der Eventreihe – mal kurz fünf Fragen gestellt.
Kategorie: Themen
Taste CocoA: Nachhaltiger Kakaofrucht-Saft aus Ghana
Kakao kennen wir alle und er ist allgegenwärtig. Ob als Pulver für die Milch, als Schokolade in Tafel- oder Riegelform und auch als Kakaobutter in Kosmetika – er ist einfach überall. Nur im Saftregal ist man bisher selten auf ihn gestoßen. Warum denn auch? Aber das soll sich bald ändern – zumindest wenn es nach Anian Schreiber und seinen Mitstreitern in Ghana und Zürich geht.
Champagner ist für alle da!
Champagner ist ja bekanntlich das Getränk der Schönen, der Reichen und denen, die sich zumindest so fühlen wollen. Elitär und nicht zu günstig soll es zugehen, der Geschmack tritt schon fast in den Hintergrund. Aber Champagner geht auch anders: ehrlich, geprägt von Handarbeit, ganz ohne Chichi und mehr als bezahlbar. Gemacht werden diese Winzerchampagner von bodenständigen Weinbauern wie Madame Foureur, die ich in der Champagne besucht habe.
Appelhoff & Botterfatt: Von der Vision einer verpackungsfreien Markthalle
Barcelona hat eine, London hat eine, Kopenhagen natürlich auch und seit einigen Jahren gibt es sie auch in Berlin wieder: eine feste Markthalle. Metzger, Bäcker, Gemüse- und Spezialitätenhändler stehen hier nebeneinander und bieten ihre Waren aus dem Umland feil. Imbiss-Buden (die man heutzutage ja Streetfood-Stände nennt) laden dazu ein, direkt vor Ort ein paar leckere Gerichte zu verspeisen. Wenn ich in einer der besagten Städte bin, zieht es mich immer auf diese Märkte. Und dann komme ich wieder zurück nach Hamburg… Hier haben wir zwar viele und schöne Wochenmärkte, aber die sind meistens entweder zu arbeitnehmer- oder langschläferunfreundlichen Zeiten. Eine ständige Markthalle würde das sicher komplettieren.
6 Gäste, 6 Gänge und 6 Sherrys: Mein #socialsherrytasting
Beim Foodpairing, also der Auswahl der passenden Getränke zu einem Gericht oder anders herum tue ich mir manchmal etwas schwer. Viel lieber verlasse ich mich da auf die Expertise der Wein- und Bierhändler meines Vertrauens. Auf die konnte ich mich dieses Mal aber leider nicht berufen: Im Rahmen der Aktion #socialsherrytasting von Sherry.Wines hatte ich bereits sechs verschiedene Sherrys in der Küche stehen, zu denen es passende Gerichte geben sollte. Nach einiger Vorbereitung, etwas Sherry-Theorie und ausgiebiger Online-Recherche zum Thema Foodpairing & Sherry waren an einem Samstagabend dann 6 Freunde zu Gast, mit denen ich die verschiedenen Sherrys und die dazugehörigen Gerichte probiert habe. Ein Bericht über eine kleine Entdeckungsreise.
Besserfleisch.de: Wir teilen uns ne Kuh!
Wirklich gutes Fleisch zu finden, ist gar nicht so einfach. Denn sind wir doch mal ehrlich: Wisst ihr wirklich, wie das Tier aufgewachsen ist, das da auf eurem Teller liegt? Wisst ihr genau, unter welchen Umständen es sein Leben lassen musste? Eben. Ganz sicher kann man sich da leider fast nie sein. May-Britt Wilkens ging es da ganz ähnlich. Aber anstatt dem Metzger blind zu vertrauen, hat sie das Ganze einfach selbst in die Hand genommen und ein Unternehmen gegründet, dessen Maxime radikale Transparenz und dessen Name Programm ist: Besserfleisch.
Das Geld hängt an den Bäumen: Ein Saftladen, der keiner ist
Jan Schierhorn hat mal beruflich „Ideen“ gemacht, war in der Werbung tätig. Doch eine seiner besten Ideen hatte er nicht im Meetingraum beim Brainstorming, sondern – ganz im Stile des großen Isaac Newton – im heimischen Garten, unter einem Apfelbaum. Denn obwohl es sich bei besagtem Baum nur um einen Halbstamm handelte, wusste Jan Schierhorn schon gar nicht mehr, wohin mit den ganzen Äpfeln. Und nachdem er sich bei ein paar Nachbarn und Kleingärtnern umgehört hatte wusste er auch, dass er mit diesem Problem nicht alleine ist. Das war die Geburtsstunde der Idee für „Das Geld hängt an den Bäumen“ – einem sozialen Projekt, in dem unter anderem Saft aus nicht genutztem Obst hergestellt wird.
Stadt Land Food 2016: Billy Wagner über die „Gemeinschaft für gute deutsche Esskultur“
Billy Wagner ist ein umtriebiger Kerl. Nicht nur, dass er sein Restaurant „Nobelhart & Schmutzig“ zusammen mit Küchenchef Micha Schäfer im ersten Jahr bereits zum Michelin-Stern geführt hat. Nebenbei engagiert er sich auch bei Events wie dem Stadt Land Food-Festival und wirbt ausdauernd für eine Rückbesinnung auf die regionale Küche. Und weil das alles noch nicht reicht, hat er vor kurzem zusammen mit drei weiteren Berliner Restaurants noch die „Gemeinschaft für gute deutsche Esskultur“ gegründet. Das ambitionierte Ziel dieser Initiative: Die deutsche Küche zu fördern, ihr ein eigenes Image zu verpassen und ganz nebenbei auch noch unseren alltäglichen Umgang mit Lebensmitteln zu beeinflussen. Am Rande des Stadt Land Food Festivals hatte ich die Möglichkeit, Billy ein paar Fragen zum Projekt zu stellen.
Zero Waste: Verpackungsfrei einkaufen bei OHNE in München
Woche für Woche schleppen wir mit unseren Supermarkt-Einkäufen viel zu viel Müll mit nach Hause, egal ob in der Plastiktüte oder im Jutebeutel. Aus diesem Grund starteten vor ein paar Jahren mit “Unverpackt” in Kiel und “Original Unverpackt” in Berlin die ersten Supermärkte, die ohne Verpackungsmüll auskommen wollen. Und auch in Hamburg soll mit “Stückgut” bald der erste verpackungsfreie Supermarkt der Stadt eröffnen. Das entsprechende Crowdfunding läuft derzeit und kann hier unterstützt werden. Im Süden der Republik, genauer gesagt in München, gibt es mit “OHNE der Verpackungsfreie Supermarkt” seit Februar ein ähnliches Konzept zum verpackungsfreien Einkaufen. Christine Traub ist dort eine der Geschäftsführerinnen und war so nett, mir ein paar Fragen zur Idee und zum Konzept von “OHNE” zu beantworten.
Sortenvielfalt und Saatgutsouveränität – ein Besuch bei den Tomatenrettern
Der „Hof vorm Deich“, der ganz in der Nähe vom Milchhof Reitbrook in den Vier- und Marschlanden liegt, fällt auf den ersten Blick nicht weiter auf. Ähnlich wie bei den umliegenden Höfen stehen hier einige Gewächshäuser, dahinter schlängelt sich ein Arm der Gose-Elbe durch die Landschaft. Erst auf den zweiten Blick merkt man, dass hier vielleicht irgendwas anders sein könnte. Im ersten Gewächshaus, gut sichtbar von der Straße, hängt ein Banner mit der Aufschrift „Saatgutsouveränität“. Denn hier hat sich eine Gruppe zusammengeschlossen, die sich für ebendiese Saatgutsouveränität und den Erhalt alter Tomatensorten engagiert – der Tomatenretter e.V.. Als die Retter Ende August zum Hoffest geladen haben, habe ich dort mal vorbeigeschaut.